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Startseite Presseberichte 2010 Kleiner Ort leistet kulturell Großes
28 | 03 | 2024
Kleiner Ort leistet kulturell Großes Drucken
Geschrieben von: Freies Wort   
Dienstag, den 19. Januar 2010 um 15:02 Uhr
Im Dorf hat es einen Ruck gegeben / Zu viert im Stadtrat

Mittelschmalkalden - Still und heimlich ging 2009 der 720. Geburtstag des Ortsteiles vorbei. "Wir feiern erst das 725. Jubiläum im Jahr 2014", erklärte Ortsteilbürgermeister Andreas Bauroth. Bis dahin soll der Verkehr auf der Umgehungsstraße schon zwei Jahre rollen. Garantiert fertig ist dann auch das Bürgerhaus.

Andreas Bauroth: Endlich wird das Bürgerhaus saniert.
Bild: Margit Dressel

15 Jahre sind von der ersten Idee der Umgehungsstraße bis zur Grundsteinlegung vergangen. Eigentlich ist es nicht üblich, beim Straßenbau einen Grundstein zu legen. Weil aber am 3. Juni 2009 mit dem Bau der ersten Brücke begonnen wurde, musste ein Grundstein gelegt werden. Erst gut zwei Wochen zuvor, die Bauarbeiten waren schon im vollen Gange, konnte der Ortschaftsrat eine Info-Veranstaltung durchsetzen. Mit Unterstützung von Landtagsabgeordnetem Prof. Dr. Jens Goebel informierte der Leiter des Straßenbauamtes Südwestthüringen, Gerold Kirchner, über die Baumaßnahmen. Obwohl die Bürger verärgert waren, weil anfangs nicht bekannt war, wie die Großbaustelle organisiert ist, fand diese Zusammenkunft Anklang.

Knapp zwei Wochen später war die nächste Einwohnerversammlung - Andreas Bauroth wurde von der CDU und dem Feuerwehrverein als Kandidat für den Stadtrat aufgestellt. Nach der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 sollte Mittelschmalkalden mit Peter Trabert, Stefan Danz (beide SPD), Norbert Heyer (Bürgerinitiative) und Andreas Bauroth (CDU) vier Vertreter im Stadtrat haben.

In seiner letzten Sitzung vergab der "alte" Ortschaftsrat die Vereinszuschüsse. Das Spannende bei dieser Vergabe ist, wer den Zuschlag für das jährliche Heimatfest bekommt. In Zahlen ausgedrückt sind das 500 Euro, die dem Verein für die Ausrichtung des Höhepunktes im Dorfleben zugewiesen werden. 2009 war die Frage leicht zu beantworten, denn der Schützenverein feierte seinen 15. Geburtstag. Im wahrsten Sinne den Vogel abgeschossen hat dabei der Rechtsanwalt Klaus Bach und wurde Schützenkönig von Mittelschmalkalden. "Der Saal war ganz schön voll", lobte der Ortsteilbürgermeister das ansprechende Programm des Schützenvereins.

Begonnen hatte das Jahr 2009 damit, dass Andreas Bauroth als Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr sowie sein Stellvertreter Jens Witter die Arbeit in jüngere Hände legten. Markus Möller (29) und Christopher Weisheit (25) übernahmen ihre Aufgaben. Bewährungsproben waren u. a. der Frühjahrsputz der Jugendfeuerwehr im Gewerbegebiet West und Auehütte sowie die Teilnahme am Stadtfeuerwehrtag im September. Ein Fettbrand sowie Unterstützung bei der Wasserversorgung von Näherstille waren dienstliche Feuerwehreinsätze.

Am 24. April standen die Kameraden auf dem Schlosshof Spalier bei der Hochzeit von Thomas Mönning aus Haindorf und Ivonne Scholz aus Volkers. Beide sind Mitglieder der Einsatzabteilung und haben sich das Haus der Großeltern in Mittelschmalkalden zurechtgemacht. Im Feuerwehrverein gab es Nachwuchs bei den Mitgliedern Benjamin Krah, Philipp Leddin und Tina Engel sowie bei Philipp Frankowski, sieht der Ortsteilbürgermeister die Zukunft der Feuerwehr und des Feuerwehrvereins gesichert.

Die insgesamt sechs Geburten im Jahr 2009 wirken sich allerdings nicht auf die Einwohnerzahl aus, die in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist. Der Ortsteil hat jetzt 796 Einwohner.

Große Nachwuchsprobleme hat der Männerchor Sängerkranz 1897 e.V., der auf seiner Jahreshauptversammlung beschloss, in diesem Jahr einen neuen Vorstand zu wählen. Von der Spitze her soll verjüngt werden, hoffen die Sänger auf neue Mitglieder.

Durch den jungen Autor und Verleger Robert Eberhardt wurde ein altes Denkmal wieder belebt. Es erinnert an den preußischen Landwirtschaftsminister Robert Freiherr Lucius von Ballhausen und steht an einem privaten Weg. Der öffentliche Weg war mit den Jahren zugewachsen. Den schlichten Stein hat sich der Minister aus dem Kabinett von Fürst Bismarck verdient, weil er Ende des 19. Jahrhunderts, salopp gesagt, Fördermittel für die Flurneuordnung in die Gemeinde brachte.

Zum Tag der Einheit wurde das Lucius-Denkmal wieder eingeweiht. Der Wanderverein hat Wegweiser und Info-Tafeln angebracht. In diesem Jahr soll der öffentliche Weg zum Fördermittel-Geber-Denkmal freigeschnitten werden

Mitte August wurde die Einweihung des Radwanderweges mit einem Gottesdienst im Rahmen des Gemeindefestes zusammengelegt. Mehr als 100 Menschen kamen und der Ortsteilbürgermeister spendierte ein Fass Radler.

Während in der Schulstraße schon das dritte Jahr ein Straßenfest gefeiert wurde, fiel das Brunnenfest in Haindorf 2009 aus. Und in die beliebte Sonnenwendfeier auf dem Henneebet fiel ein Wermutstropfen. Es sei Sperrmüll verbrannt worden - es gab eine Anzeige.

Am 5. Dezember passierte etwas, was in die Dorfgeschichte eingehen wird: Jahrzehntelang sei nicht viel los gewesen und an diesem Tag gab es gleich zwei große Veranstaltungen. Im Saal der Gaststätte spielten die "Polars" und im Bürgerhaus gastierte die Lindenberg-Cover-Band. Fast das ganze Dorf war auf den Beinen.

Chistopher Weisheit aus Haindorf ist der Neue im Ortsteilrat. In der ersten Sitzung, zwei Wochen nach der Wahl ging es gleich in die Vollen. Über den Spielplatz musste entschieden werden und über die doppelten Straßennamen. Letzteres ging ohne Stress vonstatten, denn die Anwohner der Siedlung, der Dorfstraße und der Neuen Reihe hatten nichts dagegen, dass die bisherigen Straßennamen mit "Haindorf" ergänzt bzw. ersetzt wurden.

Der bisherige Spielplatz wurde abgebaut. Im Frühjahr werden auf einer Rasenfläche neben dem Bürgerhaus Spielgeräte aufgestellt. "Dort ist unser neues Dorfzentrum", sagt der Ortsteilbürgermeister. Mit Mitteln des Konjunkturpaketes wird das Bürgerhaus energetisch saniert. Darüberhinaus wird auf Initiative der Stadt das Jugendzimmer angebaut. Die charakteristischen Shed-Dächer werden dem Dorfbild erhalten bleiben, freut sich Andreas Bauroth. Ebenso darüber, dass die Schulstraße einen neue Belag erhielt.

Schnelle Hilfe gab es beim öffentlichen Gehweg im Bereich der Hauptstraße 101. In einem Graben sammelte sich das Wasser. Im vorigen Winter rutschte die Postfrau aus und verletzte sich. "Ruck zuck hat das Stadtbauamt dafür gesorgt, dass dort ein Gully eingebaut wurde", so Andreas Bauroth.

Umso länger dauert es mit dem Ausbaggern der Gräben am Fambacher Berg und in Haindorf. Der Ortsteilbürgermeister drängt, dass diese Maßnahmen zum Hochwasserschutz endlich eingeleitet werden. Ein Schandfleck am Eingang der Stadt ist das Schilf, das aus einem Abwassergraben wächst. Auch dieser Graben müsste gereinigt werden.

Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung gab 2009 Anlass zur Freude und auch zum Ärger. Als Reaktion auf das Protokoll der Stadtratssitzung wurden fehlende Straßenlampen am Löschteich schnell ersetzt. Aber "wie stehe ich denn da, wenn ich den Bürgern nicht beantworten kann, was auf dem Friedhof für Arbeiten ausgeführt werden", wünscht sich der Ortsteilbürgermeister rechtzeitig und umfassend informiert zu werden.

Zu feiern gibt es 2010 in Mittelschmalkalden das 20-jährige Bestehen des Feuerwehrvereins sowie der Partnerschaft mit dem hessischen Weiterode, einem Stadtteil von Bebra. lou